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Ja zum neuen Sportzentrum im Ried (Heilbronner Stimme 26.6.2017)

Heilbronner Stimme vom 26.6.2017
Von Ulrike Bauer-Dörr

 

Kurz vor 21 Uhr am Freitagabend ist es so weit. Die rund 70 Delegierten des SV Heilbronn am Leinbach stellen die Zeichen auf Zukunft. Alle Hände gehen nach oben.

 

Damit gibt der zweitgrößte Heilbronner Sportverein der Stadtverwaltung ein klares Signal und den Auftrag, die Planungen für ein erweitertes und modernes Sportzentrum im Frankenbacher Ried voranzutreiben und einen Bebauungsplan auf den Weg zu bringen. Lars Epple, dem besonnen und souverän durch den Abend führenden Vorsitzenden, fällt ein Stein vom Herzen. Die Diskussion in den Minuten vor der Abstimmung ist wie erwartet recht emotional verlaufen.

 

Verein mit mehr als 2200 Mitgliedern

 

Der Verein SV Heilbronn am Leinbach ist vor drei Jahren durch die Fusion der beiden großen Sportvereine Spvgg Frankenbach und VfL Neckargartach entstanden und hat aktuell 2230 Mitglieder. Er wird seine sportlichen Aktivitäten künftig im Ried konzentrieren. Die Sportanlagen des früheren VfL in Neckargartach werden aufgegeben, die Stadt will das Gelände verkaufen und das Geld in Frankenbach investieren.

 

Die Sorge der Neckargartacher Sportler, dass sie ihre Anlage räumen müssen, bevor im Ried die Erweiterungsanlagen fertig sind, weist Lars Epple als unbegründet zurück. "Niemand wird auf der Straße stehen." Ein Delegierter ruft noch kurz vor der Abstimmung in den Raum: "Erst hier bauen, dann Neckargartach verkaufen, das ist heute Abend unsere Forderung an die Stadt."

 

Bessere Verkehrsanbindung gewünscht

 

Vor dem Delegiertenvotum fasst Karin Schüttler, die Leiterin des städtischen Schul-, Kultur- und Sportamts, den aktuellen Gesprächsstand und die vom Verein geäußerten Wünsche samt offener Fragen zusammen. Sie spricht von einem im Detail noch verhandelbaren Gesamtpaket: Rasenspielfeld, Kunstrasenplatz, Beachfelder, Erweiterung der Römerhalle, bessere Verkehrsanbindung durch eine neue Stichstraße, mehr Parkplätze. Aufgrund unterschiedlicher Interessen, Wünsche und Forderungen, Einwürfen und Bedenken sah es lange so aus, als ob das ganze Projekt platzt.

 

Am Ende setzt sich Lars Epple mit seinem Appell durch: "Lasst uns nicht herumeiern, sondern endlich grünes Licht geben. Wir werden für alles eine Lösung finden." Vieles sei mit der Stadtverwaltung noch im Detail verhandelbar, was Karin Schüttler spontan bestätigt. "Was machbar ist, wird gemacht."

 

Stadt rechnet mit 3,1 Millionen Euro Kosten

 

Kein Problem sieht sie in einer möglicherweise vorzuziehenden Erweiterung der Römerhalle durch einen Anbau, damit die Bundesliga-Mannschaft der Ringer wie gefordert bessere Trainingsbedingungen hat. Die steile Stichstraße von der Würzburger Straße ins Ried müsse aber gut überlegt sein.

 

Es könnte Einsprüche von Schule, Kindergarten, Anwohnern geben. Ihre erste Kostenschätzung für das Sportzentrum ohne Parkplätze: 3,1 Millionen Euro.

 

Jean-Christophe Pilz vom Planungs- und Baurechtsamt gibt der Euphorie, dass es bald losgeht, einen Dämpfer. Planungsrecht fehlt. Das Gelände liegt im Überschwemmungsgebiet, viele Gutachten müssen her. "Das kann Jahre dauern."

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