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Interview mit Olympia-Ringer Eduard-Popp

"Habe beim SV Heilbronn am Leinbach Voraussetzungen, um die mich viele Ringer-Kollegen beneiden"
Noch lässt das Kribbeln im Bauch von Eduard Popp auf sich warten, wenn er an den 15. August 2016 denkt. Doch schon bald wird sich dies ändern, denn am 11. August wird der Schwergewichts-Ringer des SV Heilbronn am Leinbach nach Rio fliegen, um sich mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen seinen Traum zu erfüllen. Wir haben uns mit unserem Vereinskameraden über den immer näher kommenden Höhepunkt seiner Karriere unterhalten.

 

Im April hast du dich für Rio qualifiziert - das Ziel, auf das du einige Jahre hingearbeitet hast. Was geht in einem Athleten vor, wenn das eine Ziel erreicht ist, das nächste aber noch lange vier Monate entfernt ist? Kann man fokussiert bleiben oder atmet man erstmal durch und fährt das Tempo runter?


Eduard Popp:
Die Anspannung bis zur Qualifikation war schon extrem. Deshalb habe ich dem Körper erstmal eine Woche Ruhe gegönnt und bin dann langsam wieder ins Training eingestiegen. Aber eine große Pause oder gar einen mentalen und körperlichen Durchhänger kann man sich nicht erlauben. Ich muss am 15. August auf dem Höhepunkt meiner Leistungsfähigkeit sein. Darauf arbeiten wir mit meinem Trainer Marcus Mackamul hin und sind auch voll im Plan.

 

Wie muss man sich die Vorbereitung auf das Highlight in Rio vorstellen?

Eduard Popp:
Ich absolviere wie immer acht bis zehn Trainingseinheiten pro Woche, trainiere also oft gleich zweimal am Tag. Ich bin ja seit April bei der Sportfördergruppe der Bundeswehr in Bruchsal und habe dadurch ideale Voraussetzungen für eine gute Vorbereitung. Wir führen vor Rio noch verschiedene Trainingslager durch, bei denen man mit anderen Weltklasse-Athleten trainiert, die dann wiederum potenzielle Gegner in Rio sind. Letzte Woche hatten wir einen Ringer-Kollegen aus Litauen in Heilbronn, der sich nicht für Olympia qualifizieren konnte und der ausschließlich für mich als Trainingspartner zur Verfügung stand.

 

Training ist das Eine, aber wie bleibt man in Sachen Wettkampfpraxis im "Flow"?

Eduard Popp:
Wir hatte gerade am vorletzten Wochenende ein Testturnier in Polen, das als eines der stärksten Turniere weltweit gilt. Anfang Juli findet in Dortmund der große Preis von Deutschland statt, der auch hochkarätig besetzt sein wird und bei dem ich auch am Start bin. Insofern werde ich mit genügend Wettkampfpraxis am 11. August nach Rio fliegen.

 


Die Olympischen Spiele beginnen ja bereits am 5. August. Wenn du erst am 11. fliegst, verpasst du ja die Eröffnungsfeier, die doch für jeden Athleten eines der Highlight sein müsste.

Eduard Popp:
Das ist richtig. Natürlich wäre ich da gerne schon vor Ort, aber ich müsste dann fast zwei Wochen bis zum Wettkampf überbrücken und würde bei all den Eindrücken Gefahr laufen, den Fokus zu verlieren. Da ist es sinnvoller, in Teams an verschiedenen Orten in Deutschland sowie zuhause in Neckargartach auf die Wettkämpfe hin zu trainieren. Außerdem wird das Betreuerteam, das mit nach Rio fliegt, vom Verband vorgegeben. D.h. ich müsste mich dort ohne meinen Trainer Marcus Mackamul auf die Kämpfe vorbereiten. Das wäre nicht ideal.

 

Bietet der SV Heilbronn am Leinbach tatsächlich die Voraussetzungen, damit du dich auf Weltklasse-Niveau auf Olympia vorbereiten kannst?

Eduard Popp:
Ja, absolut. Diese Frage wird mir immer wieder gestellt. Wir haben zusammen mit der Ringer-Abteilung und unseren vielen Förderern Voraussetzungen geschaffen, um die mich viele Kollegen beneiden. Dass ein Spitzensportler im Heimatverein in dem Ort, in dem er seinen Lebensmittelpunkt hat, auf diesem Level trainieren kann, gibt es in Deutschland nur ganz selten.

 

Kann man dir als Vereinsmitglied des SV Heilbronn am Leinbach vor den Olympischen Spielen mal beim Training zuschauen?

Eduard Popp:
Ja klar, gerne. Wir führen am 7. und am 18. Juli jeweils um 19.30 Uhr in der Römerhalle in Neckargartach ein öffentliches Training durch. Da können gerne alle vorbeikommen und von den Tribünen aus zuschauen.

 

Abschließende Frage: Was nimmst du dir persönlich für Rio vor?

Eduard Popp:
Mein Ziel ist es, das Beste zu geben und optimal vorbereitet ins Turnier zu gehen. Mein Traum ist es, eine Medaille zu gewinnen, aber damit bin ich nicht allein. Jeder, der dort antritt, möchte aufs Treppchen. Man wird sehen, was letztendlich dabei herauskommt.

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